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Während Bockhorn mehr oder weniger ein stilles Pfarrdorf war,
erhielt Riedersheim als Edelsitz und spätere Hofmark größere Bedeutung.
Nach einer Urkunde des Hochstifts Freising tauscht Bischof Abraham (972 - 976)
von dem edlen Vasallen der Kirche Ruodbert Besitz zu Sollach, Maierklopfen und
Riedersheim gegen anderen in Oppolding.
"Ruodrihhesheimun" steht auf dem Pergament
vom bischöflichen Notar niedergeschrieben, das heißt Riedersheim.
Offensichtlich ist auch Ruodbert in diesem alten Riedersheim ansässig.
994 bis 1005 unter Bischof Gottschalk erfolgt ein weiterer Tausch mit Grundstücken
zu "Ruothrihesheim". Im 14. Jahrhundert sitzen die Schmatz oder Schmaz in Riedersheim.
1350 vergleichen sich Cunrad Schmaz von Riedershaimb und Heinrich der Schmaz von
Widdersdorf mit Abt Heinrich von Rott. 1443 sind verzeichnet "Zween Brüder die
Schmatzen Ruedersheim".
1442 und 1448 siegelt Bernhard Schmatz zu Riedersheim.
In der Peyschen Adelsbeschreibung lesen wir, daß die Tochter von Niklas Schmaz
Anna Hans von Schönstetten (Schönstein) 1460 heiratet, der 1472 Sitz und Hofmark
Riedersheim am Balthasar Pötschner, Bürgermeister zu München, verkauft. Von dem 1483
genannten edlen Ritter Paul Pötschner zeugt ein fast völlig abgetretener Grabstein
in der Pfarrkirche.
1514 tauchen die Perfall als Nachfolger der Pötschner in Riedersheim auf.
1554 bis 1696 sind die Neuchinger dort ansässig. 1580 heißt es z. B.:
"Wilhelm Neuchinger hat zu Riedershaim ainen Edelmannsitz, dabei ein Tafern,
ainen Sedlhof ain Padt vund ain Söldn, ist alles aign". Weiteren Besitz haben die
Neuchinger zu Riedersheim u. a. in Kirchasch, Schaftlding, Hörgersdorf (Edelmannssitz)
Pfaffing, Tegernbach.
1597 hören wir, daß Wilhelm Neuchingers Witwe Inhaberin der
Hofmark ist. "Hat ein gemauert Haus oder Gschlessl". Es reihen sich als Inhaber und
Besitzer durch Heirat die Imhoff (1696) und schließlich die Freiherrn von Widmann
(1744 bis 1832) durch Kauf an. 1774 wurde das alte Schloß abgebrochen, ebenso die
alte Schloßkapelle.
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